mount everest 8848m. Paustechnik, Graphit auf Bütte, 80 x 110 cm, 2003
mount everest 8848m. Paustechnik, Graphit auf Bütte, 80 x 110 cm, 2003

 

Das ist ein Berg, über 200 Millionen Jahre alt, 2003 in 3 Stunden entstanden. „Als Laie,“ sagt die in Wien lebende Tiroler Künstlerin Martina Tscherni, „könne man Berge nur über ihre Silhouette begreifen.“ Die Silhouette bedarf der Ferne. Auf Distanz, als weiche Kontur ohne jede materiale Last, verträgt das menschliche Auge die ungeheure Masse aus Stein, Eis und Schnee. Diese Verträglichkeit ist hier ins Bild gesetzt. Den Ort des Betrachters markiert die ziegelrote Linie an der Basis. Sie hält den x-fach verkleinerten Bergumriss in Schwebe und davon ab, auf und davon zu fliegen. Er ist, wie der Titel rechts unten auch – mount everst 8848m – keine Linie, sondern besteht aus vielen kleinen Punkten und erzählt die Geschichte zweier Verfahren der Übertragung: vermessen und pausen.
Während Martina Tscherni mit dem Fahrrad die Hochebene Tibets durchquert, hält ein Filmteam auf der anderen Seite des Berges ein besonderes Ereignis fest..........


....Die Berg-Pause verdankt sich dem Fahrrad, die 1000 Kilometer von Lhasa nach Kathmandu wurden nicht ergangen, sondern abgerollt. Auf dieser Strecke mit Blick auf den Everest hat die Künstlerin bei Tageslicht im Zelt Entwürfe angefertigt und Fotos gemacht, von denen eines zuhause ausgewählt, eingelesen, der Umriss des Berges abgenommen, als Linie vergrößert und der Ausdruck mit einem Stanzeisen so bearbeitet wurde, dass Löcher von 0,5 mm Durchmesser entstanden sind, die mit Graphitpigmenten in einem kleinen Stoffbeutel bestäubt wurden. Danach wurde der Lochpausenkarton vorsichtig abgenommen und die Spuren des verwischten Kohlenstaubs auf dem handgeschöpften Büttenpapier fixiert.


aus vermessen von Dr.Helga.Peskoller